Mehr als ein Netzwerk: David Eder über den Aufbau des Innovationsökosystems an der Universität Bayreuth

Innovation einfach machen.

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growth-factory.at Launched: Oct 24, 2025
prommer@growth-factory.at Season: 1 Episode: 128
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Innovation einfach machen.
Mehr als ein Netzwerk: David Eder über den Aufbau des Innovationsökosystems an der Universität Bayreuth
Oct 24, 2025, Season 1, Episode 128
Bianca Prommer
Episode Summary

Ein Netzwerk ist noch kein Innovationsökosystem. Bianca spricht mit David Michael Eder (Transfer- & Innovationsmanager, Institut für Entrepreneurship & Innovation, Universität Bayreuth) darüber, wie ein echtes Ökosystem entsteht: Rollen, Governance, Formate, Finanzierung – und warum Vertrauen, Kontinuität und Wirkungsmessung den Unterschied machen.

Das lernst du in dieser Folge

  • Was ein Innovationsökosystem ausmacht – und warum es weit über „Netzwerken“ hinausgeht.
  • Die vier Akteursgruppen im Ökosystem (Unternehmen, Startups, Forschung/Bildung, Enabler) – und wie das Zusammenspiel orchestriert wird.
  • Aufbau & Skalierung: von ersten Formaten über Lehrstühle/Programme bis zur regionalen Verankerung in Oberfranken.
  • Rolle der Universität Bayreuth als Orchestrator/Brückenbauer und zentrale Anlaufstelle.
  • Finanzierung & Verstetigung: öffentliche Mittel, private Beiträge, kritische Masse – und warum „Nutzen stiften“ zur Co-Finanzierung führt.
  • Formate, die wirken: z. B. Gründer*innen-Community und „Zukunftsschmiede“ für Unternehmen.
  • Trust by design: Wiederkehrende Formate, geteilte Erfolge, transparente Kommunikation.
  • Typische Stolpersteine – und wie du sie umgehst (Kommunikation, Sichtbarkeit, zu projektgetriebene Logiken).

 

Hier erfährst du mehr über David Eder: https://www.linkedin.com/in/david-eder-77236a121/

Und hier über die Universität Bayreuth: https://www.iei.uni-bayreuth.de/de/Ueber-Uns/Innovationsoekosystem/index.html

 

Wenn du ein Ökosystem aufbauen oder professionalisieren willst, schreib Bianca auf LinkedIn oder über die Website. Teile die Folge mit deinem Netzwerk und abonniere Innovation einfach machen, damit du keine Episode verpasst.

➡️ Dein Feedback (Spotify-Kommentar oder LinkedIn) – Was war dein wichtigstes Learning?

 

 

Über david Eder:

Kurzbeschreibung:

David Michael Eder ist seit Oktober 2019 bei der Stabsabteilung Entrepreneurship & Innovation der Universität Bayreuth für den Bereich Marketing & Kommunikation zuständig und ab Ende 2020 im neu gegründeten Institut für Entrepreneurship und Innovation als Transfer- und Innovationsmanager tätig. Sein Tätigkeitsschwerpunkt liegt im Auf- und Ausbau des (regionalen) Innovationsökosystems, der Anbahnung und Betreuung von Innovationsprojekten aus der Wirtschaft und der Begleitung der strategischen Transformation der Universität Bayreuth. Zudem ist er Leiter des Bereiches Entrepreneurship bei der UBT Future Energy Lab Wunsiedel GmbH, einer gemeinsamen Ausgründung der Universität Bayreuth mit den Stadtwerken Wunsiedel. Zuvor war er, parallel zu seinem Studium der Betriebswirtschaftslehre mit den Schwerpunkten Marketing & Wirtschaftsinformatik an der Universität Bayreuth, studentischer Mitarbeiter für den KarriereService, die Stabsabteilung Entrepreneurship & Innovation sowie beim Kernkompetenzzentrum FIM und der Projektgruppe Wirtschaftsinformatik des Fraunhofer FIT. Davor absolvierte er erfolgreich sein internationales Abitur sowie eine Bankausbildung zum Finanzassistenten. Im Rahmen seiner Forschungsaktivitäten beschäftigt er sich vorwiegend mit den Themengebieten Digitale Transformation und Geschäftsmodelle. Außerhalb und innerhalb des universitären Umfelds sammelte er zahlreiche praktische Erfahrungen, unter anderem in Digitalisierungs- und Innovationsprojekten.

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Ein Netzwerk ist noch kein Innovationsökosystem. Bianca spricht mit David Michael Eder (Transfer- & Innovationsmanager, Institut für Entrepreneurship & Innovation, Universität Bayreuth) darüber, wie ein echtes Ökosystem entsteht: Rollen, Governance, Formate, Finanzierung – und warum Vertrauen, Kontinuität und Wirkungsmessung den Unterschied machen.

Das lernst du in dieser Folge

  • Was ein Innovationsökosystem ausmacht – und warum es weit über „Netzwerken“ hinausgeht.
  • Die vier Akteursgruppen im Ökosystem (Unternehmen, Startups, Forschung/Bildung, Enabler) – und wie das Zusammenspiel orchestriert wird.
  • Aufbau & Skalierung: von ersten Formaten über Lehrstühle/Programme bis zur regionalen Verankerung in Oberfranken.
  • Rolle der Universität Bayreuth als Orchestrator/Brückenbauer und zentrale Anlaufstelle.
  • Finanzierung & Verstetigung: öffentliche Mittel, private Beiträge, kritische Masse – und warum „Nutzen stiften“ zur Co-Finanzierung führt.
  • Formate, die wirken: z. B. Gründer*innen-Community und „Zukunftsschmiede“ für Unternehmen.
  • Trust by design: Wiederkehrende Formate, geteilte Erfolge, transparente Kommunikation.
  • Typische Stolpersteine – und wie du sie umgehst (Kommunikation, Sichtbarkeit, zu projektgetriebene Logiken).

 

Hier erfährst du mehr über David Eder: https://www.linkedin.com/in/david-eder-77236a121/

Und hier über die Universität Bayreuth: https://www.iei.uni-bayreuth.de/de/Ueber-Uns/Innovationsoekosystem/index.html

 

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Über david Eder:

Kurzbeschreibung:

David Michael Eder ist seit Oktober 2019 bei der Stabsabteilung Entrepreneurship & Innovation der Universität Bayreuth für den Bereich Marketing & Kommunikation zuständig und ab Ende 2020 im neu gegründeten Institut für Entrepreneurship und Innovation als Transfer- und Innovationsmanager tätig. Sein Tätigkeitsschwerpunkt liegt im Auf- und Ausbau des (regionalen) Innovationsökosystems, der Anbahnung und Betreuung von Innovationsprojekten aus der Wirtschaft und der Begleitung der strategischen Transformation der Universität Bayreuth. Zudem ist er Leiter des Bereiches Entrepreneurship bei der UBT Future Energy Lab Wunsiedel GmbH, einer gemeinsamen Ausgründung der Universität Bayreuth mit den Stadtwerken Wunsiedel. Zuvor war er, parallel zu seinem Studium der Betriebswirtschaftslehre mit den Schwerpunkten Marketing & Wirtschaftsinformatik an der Universität Bayreuth, studentischer Mitarbeiter für den KarriereService, die Stabsabteilung Entrepreneurship & Innovation sowie beim Kernkompetenzzentrum FIM und der Projektgruppe Wirtschaftsinformatik des Fraunhofer FIT. Davor absolvierte er erfolgreich sein internationales Abitur sowie eine Bankausbildung zum Finanzassistenten. Im Rahmen seiner Forschungsaktivitäten beschäftigt er sich vorwiegend mit den Themengebieten Digitale Transformation und Geschäftsmodelle. Außerhalb und innerhalb des universitären Umfelds sammelte er zahlreiche praktische Erfahrungen, unter anderem in Digitalisierungs- und Innovationsprojekten.

Bianca Prommer:
Was ist eigentlich ein Innovations-Ökosystem und wie funktioniert das in der Praxis? Genau darum geht es in der heutigen Folge von Innovation einfach machen. Hallo und herzlich willkommen. Schön, dass du dabei bist. Mein Name ist Bianca Brommer und Ich bin Expertin für Innovationsmanagement-Systeme in Unternehmen und Organisationen und begleite Unternehmen dabei, Strukturen zu schaffen, Räume zu schaffen, Innovation möglich zu machen. Und 1 dieser Räume sind Innovations-Ökosysteme. In den letzten Folgen haben wir bereits mehrfach darüber gesprochen, was ist überhaupt ein Innovationsökosystem, worauf kommt es an, wie geht man das auch an und was sind so wirklich Herausforderungen, Stolpersteine. Heute möchte ich mit einem Experten für Innovationsökosysteme aus der Praxis sprechen, denn er ist Transfer- und Innovationsmanager in einem Innovationsökosystem und zwar der Universität Bayreuth. Ich habe mir dazu David Eder eingeladen.

Bianca Prommer:
Wie gesagt, er ist wirklich ein Experte, wenn es darum geht, Innovationsökosysteme aufzubauen, auszubauen, zu skalieren und hier Initiativen zu starten, damit unterschiedliche Akteure zusammenkommen und gemeinsam Innovation ermöglichen. Wir steigen jetzt direkt in das Interview ein und ich freue mich sehr darauf. Lass uns direkt loslegen. Hallo David, schön, dass du heute in meinem Podcast Innovation einfach machen wirst.

David Eder:
Hallo Bianca, vielen Dank für die Einladung.

Bianca Prommer:
Ja, wir beide haben ja ein gemeinsames Thema, das uns beide sehr antreibt. Das sind Innovationsökosysteme. Und darüber werden wir uns jetzt gleich dann auch in der Tiefe beschäftigen und darüber unterhalten. Was mich jetzt natürlich interessiert und bestimmt auch unsere Hörerinnen und Hörer. Wer ist denn David Eder und warum hat er mit Innovations Ökosystemen zu tun?

David Eder:
Ja, David Eder mein Name. Ich bin vom Institut für Entrepreneurship und Innovation der Uni Bayreuth. Was mache ich dort? Ich kümmere mich die Planung und Durchführung von Innovationsprojekten mit unseren Unternehmen. Ich bin auch dabei, die strategische Weiterentwicklung der Universität in Bezug auf Transfer und Innovation mit zu beunterstützen und natürlich, und das ist der Grund, warum ich heute wahrscheinlich mit dabei bin, ich bin dabei, auch den Aufbau und Ausbau unseres regionalen Innovationsökosystems zu betreuen. Da sind viele verschiedene Themen mit dabei, unter anderem beispielsweise unsere vielen Netzwerkveranstaltungen, die wir machen mit Gründenden, Unternehmen und unseren Partnern im Innovationsökosystem. Und auf der anderen Seite natürlich auch die strategische Weiterentwicklung des Innovations- ökosystems aus Sicht der Uni Bayreuth.

Bianca Prommer:
Das ist ja so spannend, wir haben uns ja auch darüber kennengelernt. Ich habe einen Beitrag über Innovations- ökosysteme geschrieben, den hast du mich angeschrieben auf LinkedIn und dann haben wir uns mal ausgetauscht und das ist einfach so spannend auch gefunden, was ihr tut. Bevor wir da jetzt auch gleich noch darüber sprechen, wie euer Ökosystem funktioniert, wie das aufgebaut ist, was so Herausforderungen sind und auch Learnings sind, Eine Frage, die mir immer wieder wichtig ist, auch zu klären, ist, was ist denn überhaupt ein Innovationsökosystem? Ich glaube, da gibt es ganz viele Missverständnisse dahinter. Wie definiert ihr denn an der Universität Bayreuth und vor allem auch Buda natürlich Innovations-Ökosysteme?

David Eder:
Ja, ich glaube, zunächst ist es, glaube ich, ganz wichtig zu verstehen, oder das war jetzt auch in der Reise, die wir jetzt angetreten sind, zu verstehen, dass Innovations-Ökosysteme immer aus 1 ganz speziellen Perspektive zu betrachten sind, nämlich aus der eigenen. Das heißt, alles, was wir jetzt in den nächsten Minuten besprechen, sind wir aus der Sicht der Uni Bayreuth zunächst einmal, wie wir das sehen. Also wir sind nicht das Innovations Ökosystem, sondern wir betrachten das Innovations Ökosystem aus unserer Perspektive und schauen uns natürlich an, wie das ausgestaltet sein muss, damit auch Innovation, das ist ja der Kern dieses Ökosystems, auch umgesetzt werden kann und das so am besten oder am effektivsten, am schnellsten und so weiter.

Bianca Prommer:
Jetzt habe ich letztens einen Beitrag nämlich darüber geschrieben über Innovations Ökosystem. Und dann hat darunter jemand kommentiert Ja, wir haben auch so ein Netzwerk an Facilitators und das ist ein großartiges Innovationsökosystem. Daraufhin habe ich dann einen neuen Beitrag verfasst, ich glaube das war gestern oder heute, wo ich geschrieben habe, ein Netzwerk ist noch lange kein Innovationsökosystem. Was ist denn da deine Meinung dazu und deine Erfahrung?

David Eder:
Ja, den kann ich nur anschließen. Vielleicht nochmal ergänzend zu dem, wie wir das sehen, ist so ein Innovationsökosystem besteht im Grundlegenden eigentlich aus 4 Bereichen oder 4 Akteursgruppen. Das eine sind die etablierten Unternehmen, dann haben wir die Startups, wir haben die dem ganzen Bereich der Forschung und der Bildung, Forschungsinstitute und so weiter dazu und natürlich auch unsere Unterstützer oder Unterstützer im Innovationsprozess. Und diese 4 Gruppen kann man natürlich einzeln betrachten, aber am Ende ist es ja so, dass diese nur im Zusammenspiel entweder untereinander, also Startups mit anderen Startups oder Unternehmen mit anderen Unternehmen, aber auch über die einzelnen Gruppen hinaus, als Unternehmen mit Start-ups, Forschung mit Unternehmen. Erst da ist das Innovationspotenzial eigentlich am höchsten. Und die Aufgabe, zum Beispiel, da gibt es verschiedene Rollen auch in so einem Innovations-Ökosystem und wir zum Beispiel, wie als Uni Bayreuth oder als Institut für Entrepreneurship Innovation, nehmen da eine ganz profilierte Rolle ein. Und je nachdem, welche Rolle man in diesem Ökosystem auch hat, hat man verschiedene Aufgaben und verschiedene, ich sag mal, Herausforderungen auch, mit denen man zu kämpfen hat. Und jetzt die Frage des Themas mit dem Netzwerk.

David Eder:
Also es ist ja so, da gibt es ja ganz verschiedene Begrifflichkeiten, die da so rumschwirren, also Cluster, Netzwerke, auch teilweise Verbände, die einfach ein Thema binden. Oder auch, es gibt ja auch viele, mittlerweile viele Forschungsprojekte oder geförderte Projekte, die sich als Innovationsökosystem begreifen. Und ich glaube, da ist die Perspektive immer nicht ganz so trennscharf. Aber ich würde grundsätzlich sagen, ein Netzwerk oder gute Netzwerke sollten in dem Ökosystem, in Innovations- ökosystemen vorhanden sein. Nur die, da kommen wir vielleicht dann später ein bisschen genauer dazu, weil die haben ja auch eine besondere Aufgabe. Also solche Netzwerke, solche Cluster, die bringen beispielsweise bestimmte Akteursgruppen profiliert zusammen. Sie haben Technologien oder eben auch Zugänge, die relevant sind. Und deswegen kann man nicht sagen, dass ein Netzwerk oder ein Cluster ein Innovations Ökosystem darstellt, sondern eher der übergeordnete Zusammenspiel dieser Cluster und dieser Netzwerke können möglicherweise nicht immer, immer keine, es ist keine Kausalbeziehung, ein Innovations Ökosystem darstellen.

David Eder:
Und ich glaube, dieses Missverständnis, was oft dann auftritt, dass eben ein Netzwerk gleich ein Innovationsökosystem ist, es kommt meistens, oder so denke ich das heraus, meistens ist das Ziel meistens das gleiche. Auch ein Netzwerk kann Innovation zum Ziel haben, aber das macht es halt immer noch nicht per se zu einem Innovationsökosystem.

Bianca Prommer:
Ich glaube, das ist ganz wichtig, was du jetzt noch einmal gesagt hast. Ein Innovationsökosystem hat ja zum Ziel, gemeinsam Innovation zu entwickeln und zu umzusetzen, indem man sich ja Ressourcen teilt, indem man Wissen teilt, indem man wirklich gemeinsam auch etwas tut, auch einmal geistiges Eigentum teilt, dann gemeinsam etwas für eine bestimmte Zielgruppe zu entwickeln, für ein bestimmtes Thema zu entwickeln. Und ein Netzwerk ist ja per se einfach nur mal ein Austausch. Heißt ja noch lange nicht, dass ich jetzt gemeinsam etwas entwickle, gemeinsam etwas umsetze, sondern ja vielmehr einmal in den Wissensaustausch, vielleicht gehe ich auch in den Ideenaustausch. Aber das Ökosystem geht ja dann wirklich noch weiter, dass man sagt, gemeinsam haben wir alle Ressourcen, die notwendig sind, auch diese Ideen in die Umsetzung zu bringen und dann im besten Fall eine Innovation zu haben.

David Eder:
Ja, das ist der entscheidende Punkt.

Bianca Prommer:
Und das finde ich so spannend. Ich glaube, mir ist es so wichtig, diese Begrifflichkeiten auch immer wieder zu kommunizieren, weil es einfach dieses Missverständnis gibt. Das ist ja auch ein Grund, warum ich in dieser ISO 56.012 Guidance mitarbeite, dieses Thema der Innovationsökosysteme greifbarer zu machen. Das ist das gleiche wie mit dem Begriff Innovation. Jeder versteht was anderes darunter. Und das haben wir jetzt bei den Ökosystemen auch. Und ich glaube, da ist es einfach wichtig, immer wieder Bewusstsein zu schaffen, was ist ein Innovationsökosystem. Jetzt klingt das ja eigentlich ganz toll.

Bianca Prommer:
Da schließt man sich mit ein paar Unternehmen, Forschungseinrichtungen zusammen, dann das Risiko zu minimieren, gemeinsam Ressourcen zu teilen. So einfach ist das ja nicht, muss man es ganz ehrlich sagen. Wie war das denn bei euch, als ihr gestartet habt? Also erstens einmal, wie ist es überhaupt dazu gekommen? Und wie erlebst du das auch so? Ich glaube, es ist nicht so einfach.

David Eder:
Nee, ist es auch nicht. Und ich glaube, Da braucht man auch einen sehr langen Atem, sowas aufzubauen. Das geht sicherlich nicht über, sagen wir mal, eine kurze Zeit, ein paar Jahren. Und das zeigt auch das Beispiel von der Uni Bayreuth. Da wurde schon 2014 die strategische Entscheidung getroffen, seitens auch der Hochschulleitung, dass das Thema Unternehmertum, Innovationen und auch was daraus aus der Universität herauskommt im Zusammenspiel mit den regionalen Akteuren, dass es eine ganz andere Gewichtung, eine ganz andere Ausrichtung haben muss. Zu dem Zeitpunkt, da kann man glaube ich auch schon ableiten, was da auch der Erfolgsfaktor des Ganzen war, kamen bei uns jetzt die heutigen Direktoren für Transferinnovation an die Uni Bayreuth, Die hat früher die Wirtschaftsförderung der Stadt Bayreuth geleitet, die Frau Dr. Bermann, und die hat in einem Jahr, in der Konzeptphase, das heutige Konstrukt einfach entwickelt. Und das war wichtig, auch dort schon den Austausch mit anderen zu haben, auch über deutsche Grenzen hinweg, sich da sehr breit aufzustellen und das dann sukzessive auch in die Umsetzung zu bringen.

David Eder:
Und wenn man sich überlegt, 2014, das ist jetzt über 11 Jahre her, das ist schon ein sehr langer Zeitraum, denn diese langfristige Perspektive, die man da an diesem Thema braucht, die muss man mitbringen bei dem Thema. Und ja, das ist, glaube ich, so, damit hat angefangen, mit diesem Impuls. Da kam quasi auch von ganz oben, dass das eigentlich in der Neuausrichtung oder weiteren Ausrichtung der Universität eine Rolle spielen muss.

Bianca Prommer:
Und wie haben dann diese Anfänge ausgesehen? Also wie viele waren da dabei? Was war das Ziel damals? Ist es noch immer dasselbe Ziel? Wie schaut das aus?

David Eder:
Ja, das erste Team war sehr, sehr klein. Waren knapp 5 Personen. Und ja, das Ziel war eigentlich schon immer das Gleiche. Natürlich entwickelt man sich auch weiter über die Jahre, es kommen neue Aspekte dazu, es verändert sich auch im Umfeld einiges, Die Rahmenbedingungen ändern sich auch, aber grundsätzlich das Ziel war immer das Gleiche, dass die Universität Bayreuth sich transformiert und auch diese Aufgabe, die da zukommt. Also es gibt ja Forschung, Lehre als die 2 Säulen 1 Universität, dass der Transfer als dritte Säule viel stärker in den Fokus oder überhaupt in den Fokus kommen muss. Ja, und wir gingen es da vor. Wir haben, und da durfte ich auch dann schon mit einsteigen, ich bin ja Ende 2016 dazu gekommen, Und da war der erste Schritt, sag mal eine eher interne Perspektive, Uni-interne Perspektive. Was gibt es dort? Was gibt es schon im Bereich Transfer? Und was wir stark in den Fokus genommen haben, ist, sagen wir mal, die Studierenden und die Wissenschaftlerinnen an der Uni Bayreuth zu qualifizieren für das Thema Unternehmertum und auch zu motivieren.

David Eder:
Das heißt, wir haben sehr viele Lehrveranstaltungen angeboten. Wir haben sehr, sehr viele Netzwerkveranstaltungen angeboten, überhaupt einfach mal zu motivieren, zu sensibilisieren. Und das Ganze hat sich dann weiterentwickelt. Wir haben mittlerweile 4 eigene Lehrstühle im Bereich Unternehmertum, die sich eigentlich so gut wie sehr, sehr viele Facetten aus diesem Bereich eben aus der Forschung sich anschauen. Und das Ergebnis ist, wir wollten immer eine Gründeruniversität sein und werden, und wir sind seit Anfang des Jahres Platz 1 im Ranking des Stifterverbandes unter den mittelgroßen Hochschulen. Das heißt, dieses Ziel haben wir, wenn man das mal als Metrik nehmen möchte, auch erreicht. Also, da haben wir unsere strategische Ausrichtung genau darauf ausgerichtet. Und der zweite Schritt, das ist so ein fließender Übergang, da gibt es jetzt nicht Schritt 1 und 2, die nachgelagert sind, sondern was wir auch gesehen haben, ist, wir können Startups oder das, was wir den Startups beibringen oder mit ihnen auch sie befähigen, da gibt es hörhohe Überschneidungen, auch was die Unternehmen angeht.

David Eder:
Das ist unternehmerische Denken und Handeln, die Methoden, die es dort gibt. Und wir wollten von Anfang an ja nicht nur uns auf das Thema Startups fokussieren, sondern wir haben das Thema Innovation eher ganzheitlich gesehen. Aber im nächsten Schritt, also erst haben wir die Uni Bayreuth aufgestellt, dass wir dort sehr gut sind und haben im nächsten Schritt dann eben uns geöffnet, die Uni Bayreuth geöffnet und dann die Unternehmen, vermehrt auf die Unternehmen drauf zugegangen und haben dort mit Ihnen gemeinsam auch neue Formate entwickelt, neue Formate ausprobiert und zu schauen, wie kann man so ein Innovations-Ökosystem auch gestalten und auch mit anderen Partnern. Also wir haben das dann im nächsten Schritt gemacht. Und ja, ich denke, Da ist ein wesentlicher Erfolgsfaktor das Thema Kontinuität, das also quasi aus der Hochschulleitung, aus der Strategie der gesamten Universität, aber eben auch, dass die Frau Dr. Bermann schon seit 11 Jahren durchgehend mit dabei ist. Ich glaube, das ist ein Erfolgsfaktor, dass das auch Stück für Stück in die richtige Richtung geht.

Bianca Prommer:
Jetzt hast du auch schon gesagt, sogar messbar, ja, indem ihr da jetzt auch auf Platz 1 seid. Wie schaut es heute euer Innovationsökosystem aus? Also es gibt ja eine schöne Grafik auf eurer Webseite. Also wir werden die Webseite auch gerne verlinken in den Show Notes. Das schaut ja schon sehr imposant aus.

David Eder:
Ja, das ist auch ein Thema, das sehr spannend ist, weil wir haben vorhin über das Thema, den Begriff Innovations-Ökosystem gesprochen. Und man kann zwar eine gute Definition haben, aber wie auch wir haben uns natürlich die Frage gestellt, wie sieht das eigentlich aus? Weil es ist ja nichts zum Anfassen. Man kann nicht irgendwo hingehen und dann sieht man etwas, sondern es ist ja trotzdem ein Modell. Man sagt ja, die vereinfachte Form der Wirklichkeit, und weil es ja sehr komplex ist, wird es reduziert. Und wir haben uns darauf verständigt, oder wir haben einen eigenen Vorschlag entwickelt. Es gibt ja auch andere, die auch zum Beispiel Thema Gesellschaft, Politik, also eher so größere, globalere Gruppen noch mit hinzuziehen. Wir haben gesagt, die sind auch wichtig, aber sie müssen immer unter 1 bestimmten Voraussetzung und 1 Rolle in diesem Ökosystem. Also grundsätzlich, die Politik ist aus unserer Sicht jetzt nicht irgendwie grundsätzlich dabei, sondern nur wenn sie eine bestimmte Rolle oder Aufgabe übernimmt.

David Eder:
Und ich glaube, da lässt sich zum Beispiel auch beim Thema Visualisierung, sind wir auch noch nicht am Ende. Also wir sind aktuell dabei, beispielsweise unser Innovations-Ökosystem noch zu digitalisieren, zu visualisieren auf 1 interaktiven Form. Also wir haben beispielsweise alle Daten oder alle Akteure in unserem Ökosystem auch einem CRM hinterlegt und wollen dann im nächsten Schritt auch, dass man, wenn man sich die Frage stellt, also was steht eigentlich hinter dem Logo, da ist ja nur eine Oberfläche, dass man da auch mehr reingehen kann, interagieren und auch schauen kann, welche Innovationen sind dort eigentlich entstanden. Ja, weil eigentlich, wenn man es mal sich anschaut, es ist zwar eine schöne Grafik, aber auch dort sind keine Innovationen sichtbar, erlebbar und Deswegen wollen wir auch hier noch einen nächsten Schritt gehen, zu sehen, dass Innovation eigentlich eher am Ende dieser Prozesskette steht. Und das, was wir jetzt dort sehen in dieser Logografik, ist eher das, was am Anfang ist, dass die Akteure überhaupt mit aufgenommen sind in diesem Ökosystem und überhaupt im Austausch stehen.

Bianca Prommer:
Und wenn jetzt noch jemand keine Ahnung von einem Innovations-Ökosystem hat, ja, und jetzt schon mal sagt, so klingt spannend, Wie genau funktioniert das? Also du hast vorhin gesagt, ihr habt verschiedene Formate ausprobiert. Was hast du da vielleicht ein konkretes Beispiel? Was war das für ein Format? Wie hat das ausgeschaut, das du auch teilen kannst?

David Eder:
Ja, also wir haben sehr viele Formate mal in der Vergangenheit ausprobiert und wenn ein Format jetzt mal beispielsweise nicht so funktioniert hat, dann haben wir es auch wieder gelassen, aber was sich, sagen wir mal, als erfolgreich oder für das Innovations-Ökosystem erfolgreich gestaltet hat, sind unsere wiederkehrenden Formate, die eine sehr hohe Profilierung mit sich bringen. Also beispielsweise haben wir ein Format, das sich ausschließlich an Gründer und Gründerinnen richtet, sich untereinander zu vernetzen, also in 1 der 4 Gruppen, wenn man sich nochmal die Grafik vor Augen führt. Und das dauert eine Weile, bis die sich dort gefunden haben, aber wir haben das Format weitergeführt. Und ein anderes Format, Beispielsweise, dass wir mit vielmehr für Unternehmen, wo wir die Unternehmen auf so ein bisschen den Blick in die Zukunft richten lassen, unsere sogenannten Zukunftsschmiede, wo wir sehr stark darauf aus sind, den Unternehmen aufzuzeigen, dass Innovation etwas ist, das sie auch selber mittreiben können. Und zwar, sagen wir mal, auch mit uns. Und das sind so 2 Erfolgsbeispiele, die man hier nennen kann. Also das Thema wiederkehrende Formate ist sehr wichtig, weil es schafft beispielsweise Vertrauen, Vertrauen ins Format, aber Vertrauen auch auf den Partner, der es auch anbietet.

Bianca Prommer:
Ich glaube, das ist ja auch ein ganz wichtiges Thema, das du ansprichst, Vertrauen. Jetzt bringt ja jeder dort auch was ein, sei es bestehendes geistiges Eigentum, sei es Ressourcen. Das braucht ja schon Vertrauen so in Richtung, war aber nicht, dass dann jemand mit meinem Wissen irgendwas macht damit. Gleichzeitig entsteht ja in einem Innovations Ökosystem auch wieder gemeinsames neues geistiges Eigentum. Wie schafft ihr denn dieses Vertrauen? Also ich glaube Vertrauen ist wirklich etwas ganz Essentielles und eine Basis. Ich habe es so gesagt, die wiederkehrenden Formate, auch diese Kontinuität, die du vorhin, glaube ich, schon angesprochen hast, von Anfang an ist auch euer Team ja wirklich von Anfang an dabei. Du bist auch schon seit 2016 dabei. Was tut ihr denn noch ganz konkret für dieses Vertrauen?

David Eder:
Also ich glaube, was wir zu Seem auch noch machen, ist, gemeinsam auch die Erfolge zu teilen. Und auch, sagen wir mal, nicht in dieser Neidkultur zu verharren, sondern ganz wesentlich ist auch, wir sind ja, alle wollen ja, dass Innovationen entstehen. Und da ist es ja, da braucht man mal, braucht der eine dann mal an dem Punkt mal mehr Unterstützung, der andere braucht vielleicht an einem anderen Punkt mal einen guten Rat oder etwas, was man vielleicht so nicht immer nur in so formale Prozesse drücken kann, sondern auch manchmal sind es auch informelle oder informale Prozesse oder einfach mal die Begegnung, dass man auch offen ist, offenes Ohr hat und sich austauschen kann und dass man auch kritikfähig ist. Also ich denke, wir machen ja auch, wir probieren was aus und dann kriegen wir das Feedback, hat nicht so funktioniert, okay, das ist gut und das wollen wir auch, das will ja auch ich, dass wir uns weiterentwickeln und genau das ist etwas, was auf der anderen Seite Vertrauen schafft, dass wir ein Partner sind, der auch diese langfristige Beziehung als, ja, als Asset begreift Und nicht einfach nur, sagen wir mal, den Quick Win hier und dann der nächste kurzfristige Erfolg auf der anderen Seite, sondern dass wir schauen, dass langfristige Partnerschaften entstehen. Man muss ja auch klar Innovation lebt von Schnelligkeit, aber bis eine Innovation oder bis eine Idee oder eine neue Geschäftsmodell oder Dienstleistung tatsächlich auch marktreff ist und erfolgreich ist, das kann durchaus sehr, sehr lange dauern manchmal. Und da brauchen wir einen Partner, der einfach diesen Weg mitgeht. Und bei den Startups machen wir, es ist ja auch oft so, da gibt es Höhen und Tiefen, die Gründer gehen durch jedes Tal und wir begleiten sie auch. Warum nicht auch mit Unternehmen und warum nicht auch mit anderen Akteuren aus unserem Ökosystem genau diese gleiche Logik auch dort verwenden.

David Eder:
Startups ist ja nur ein Teil und ich glaube, wenn wir das vertrauen, was oft damit Startups auch aufgebaut wird, wenn man das auf andere auch überträgt und das tun wir, dann schafft es eine Basis für eine Zusammenarbeit.

Bianca Prommer:
Wie schaut es da so dein Alltag aus? Moderierst du auch Workshops? Coacht du? Bist du Mentor? Bist du Vernetzer? Wie würdest du deinen typischen Arbeitstag beschreiben?

David Eder:
Ja, das ist eine gute Frage. Ich glaube, es gibt gar nicht so den typischen Arbeitstag, aber ich begleite auch Innovationsprozesse, ob es eine Moderation ist oder inhaltlich mitarbeiten, aber eben auch strategische Fragestellungen. Wir haben ja mittlerweile ein Institut von über 40 Mitarbeitenden, wo der Transferbereich ja auch eine von 3 großen Säulen ist. Und ja, es gibt verschiedene Themen. Wir haben auch natürlich öffentlich gefeuerte Projekte. Wir müssen auch natürlich, also ich muss auch schauen, dass unsere Netzwerkveranstaltungen oder grundsätzlich unser Ökosystem Stück für Stück weiterkommt. Das kann man nicht nur vorm Laptop machen, sondern man muss auch mal rausgehen, muss auch mal andere Events besuchen, mal auch zu den Unternehmen gehen, fragen, wo drückt bei Ihnen gerade der Schuh, ja, sich auch mal ein Verständnis davon verschaffen, was machen die eigentlich, ja, In welchen Dimensionen, in welchem Umfeld bewegen sie sich? Und dann kann ich viel gezielter, mit einem passgenaueren Angebot auch wieder auf sie zukommen und auch andersherum. Ich erkläre, was kann die Uni Bayreuth, wo sind wir gut, was können wir bieten und vor allen Dingen auch, wenn Sie zukünftig auch mal Themen haben, die Sie entweder erproben wollen oder wo Sie die Uni Bayreuth als starken Partner sehen, dann wissen sie auch, an wen sie sich wenden können.

David Eder:
Weil das ist eine Form auch oder ein USP beispielsweise, den wir auch haben, ist, wir als Institut sind so ein bisschen die zentrale Anlaufstelle. Man muss also nicht bei uns, wir haben einen wunderschönen Campus, aber man muss jetzt nicht auf dem Campus kommen und sich herumfragen, wer kennt sich jetzt mit Blockchain oder mit künstlicher Intelligenz aus oder wer forscht zum Thema Pflanzenkohle und solchen Themen, sondern das übernehmen wir, weil Wir haben das Wissen, wir haben Zugänge, wir kennen die Kollegen und wir können dann auch koordinieren und natürlich auch unsere eigenen Kompetenzen in so einen Innovationsprozess mit eingeben. Und ich glaube, das ist, das nimmt auf der einen Seite sehr viel Arbeit ab beim Unternehmen, die sich das eben sparen, selber diese Suche anzutreten, Aber auf der anderen Seite ist es bei unseren Wissenschaftlerinnen ja auch so, wenn die Unternehmen brauchen, dann müssen die nicht selber diese Kontakte in der Regel aufbauen, was auch sehr zeitintensiv oft ist und eine hohe Ablehnungsquote auch beim Unternehmen produziert, sondern wir haben schon eine Basis, auf der wir gut, also wie eine Art Brücke, wo wir dazwischenstehen und beide Welten miteinander verbinden können.

Bianca Prommer:
Das klingt total spannend. Vor allem habt ihr ja auch wirklich, du hast es schon angesprochen, ihr habt ja auch viele verschiedene Fachrichtungen, das heißt, viel, also Forschungen, WissenschaftlerInnen in den verschiedensten Fachbereichen, ihr habt ja auch entsprechende Infrastruktur, soweit du mir mal erzählt hast, also auch Labore, Prototyping, Maschinen etc. Betrifft. Ja, das heißt also auch da profitieren dann ja jene Unternehmen, Startups, die vielleicht auch einmal eben ein Forschungsmaterial brauchen oder auch einmal in die Umsetzung in den ersten Prototyp gehen wollen und können daher dann auch mit euch gemeinsam auch daran arbeiten, oder?

David Eder:
Ja, und ein Aspekt noch, der mir besonders wichtig ist, was die Rolle angeht. Es gibt ja aus der Forschung verschiedene Rollentypen, die in einem Innovationsökosystem beschrieben werden kann. Und wir sehen selber immer uns als Orchestrator. Das hört sich sehr, sehr fancy an. Aber ich würde es vielleicht mit einem anderen Beispiel vielleicht ein bisschen greifbarer machen, wo das ein bisschen greifbarer wird. Und zwar, man kann sich das eher so vorstellen, weil du gefragt hast, was mein Alltag ist. Manchmal fühle ich mich wie so ein Dirigent bei einem Orchester. Deswegen passt ja auch der Begriff Orchestrator eigentlich ganz gut, weil wie bei einem Orchester gibt es ja verschiedene Gruppen.

David Eder:
Es gibt oder Instrumenten Gruppen wie beispielsweise Streicher oder Bläser und so weiter. Es gibt verschiedene Gruppen und man braucht für jedes für unterschiedliche Stücke, aber nicht immer die gleiche Besetzung, mal eine andere. Und selbst in einem Stück gibt es ja auch manchmal muss ja sehr genau vorgegeben, wann welcher irgendwie rein welche Melodie spielen muss, damit am Ende des Tages auch das Stück so gespielt wird, dass es auch für den Zuschauer, der sich das anhört, auch schön anhört. Es bringt ja nichts, wenn da einfach jemand steht und wild durch die Gegend fuchtelt und einfach gar nicht weiß, was er da tut und wen er überhaupt zu welcher Zeitpunkt reinbringen muss in dieses Stück. Und da sehen wir uns als Aufgabe in dem Ökosystem. Und das hat weitreichende Implikationen für, wenn man Ökosysteme versucht zu begreifen. Weil der Dirigent, der hat zwar die Aufgabe zu koordinieren, wer wann spielt, aber der muss auch vorher mit den einzelnen Akteuren oder mit den einzelnen Musikern, der muss ja auch üben. Es gibt eine Generalprobe, es gibt Einzelstunden, auch die Musiker selber müssen spielen lernen.

David Eder:
Und dann kann nicht jeder alles gleichzeitig machen. Also ein Orchester, wo jeder nur trommelt, kann nicht jedes Stück spielen. Und manchmal weiß man auch, also jetzt in meinem Fall auch nicht, wie das Stück, was morgen gespielt wird, wie das weitergeht, sondern da muss man auch Flexibilität einbauen, dass man auch diese Reise gemeinsam oder dieses Stück auch gemeinsam schreibt. Weil in der Innovationsprozess, der ist nicht immer so linear, wie man sich das vorstellt oder wie das auch auf Büchern dargestellt wird, dass man Ideenfindung hat und dann am Ende des Tages kommt immer ein tolles, tolle neue Idee und ein neues Geschäftsmodell raus, sondern da gibt es ja durchaus sehr iterative Prozesse. Und die Aufgabe des Dirigenten ist es, durch diesen Prozess durchzuleiten. Und das erhöht hoffentlich dann die Erfolgschance eben für solche Innovationen.

Bianca Prommer:
Finde ich total spannend, weil natürlich auch wir sowohl in der Guidance als auch bei meinen Kunden immer auch vom Orchestrator sprechen, im EU Horizon Programm, wo wir es auch gerade eingereicht haben, da sprechen sie vom Koordinator, aber grundsätzlich von der Rolle, eben genau diese dirigierende Funktion. Und ich bin jetzt dann auf ein Framework gestoßen, das aus dem asiatischen Raum kommt, wo eigentlich die Skalierung hingeht in Richtung selbstorganisiert. Das heißt, dass es diesen Orchestrator gar nicht mehr braucht, sondern das Ökosystem so selbstorganisiert ist, dass das von allein passiert quasi und eben diesen Dirigenten nicht mehr braucht. Hast du diese Frameworks oder diese Modelle auch schon einmal wo gesehen und was sind da deine Gedanken dazu?

David Eder:
Ja, also in der perfekten Welt würde ich das, glaube ich, sogar unterschreiben, dass es den nicht braucht. Und es ist ja so, dass die Universität oder eine Hochschule, dass diese Rolle nicht immer per se hat. Die kann ja auch jemand anders haben in dem Ökosystem. Aber wenn das jetzt ein Ökosystem ist, das sich organisch selber weiterentwickelt und vor allen Dingen auch weiterentwickeln muss, weil es nicht beispielsweise den großen strategischen Plan gibt und mit viel Kapital und Ressourcen was aufgebaut wird, wie es ja beispielsweise in München oder jetzt in Heilbronn gemacht wird. Es gibt ja viele kleinere Innovationsökosysteme, die auch ihre Berichtungen haben, das ist ja keine Frage. Und da sehen wir beispielsweise einen großen, ja, ich würde sagen, großen Mehrwert darin, dass man, wenn man diese Rolle nicht, die braucht man ja nicht per se, weil eigentlich sind ja alle Rollen vergeben, die im Innovationsprozess sind und dort ist die Aufgabe des Koordinators nicht unbedingt vorgesehen. Aber es braucht trotzdem, über die Grenzen hinweg sind ja verschiedene Organisationen, die zusammenarbeiten, die haben ihre eigenen Logiken. Da braucht es jemanden, der die versteht, der das übersetzt, der vermittelt, der koordiniert und der vor allen Dingen auch immer das Ziel im Blick behält.

David Eder:
Weil eine Behörde oder Die haben das nicht immer durch sich im Blick, sondern immer nur in dem Kontext von Innovationen. Und da ist es wichtig, gerade beim Aufbau von solchen Ökosystemen, dass es jemanden gibt, der diese Rolle einnimmt.

Bianca Prommer:
Das glaube ich auch. Und wir haben das auch so eingereicht, dass in unserem Fall ein Unternehmen diese Rolle hat, die auch gleichzeitig Initiatoren waren, von denen aus auch die Idee gekommen ist und wir das jetzt ja auch europaweit sehen, weil es ja auch ein EU-Projekt ist, das heißt auch mit unterschiedlichsten Ländern, damit auch unterschiedlichen Sprachen, unterschiedlichen Prioritäten, was dann ja auch noch einmal, du hast es schon gesagt, das sind ja jederart andere Ziele zusätzlich noch in diesem Prozess. Wir sprechen hier nicht von einem Innovationsprozess innerhalb 1 Organisation und da ist es schon schwierig, weil wir so viele Schnittstellen haben. Jetzt sprechen wir von einem Innovationsprozess, der über unterschiedlichste Organisationen geht, die dann noch ihre eigenen Innovationsprozesse haben, die ihre eigenen Ziele verfolgen, die eigenen Strategien haben, die eigene Logik haben und die dann aber zusammenzubringen. Also ich glaube auch, dass es gerade zu Beginn, aber wahrscheinlich auch in weiterer Folge irgendeine Form braucht, dass die zumindest koordiniert werden, dass es da diese Brücke gibt, du hast heute schon mal vom Brückenschlag auch gesprochen, ich glaube, das ist auch ein ganz wesentlicher Punkt. Ich möchte jetzt noch vor einem Punkt eingehen, den ich selbst auch sehr spannend finde, du hast es schon gesagt, Budget und Ressourcen. Es gibt Ökosysteme, die sind gut ausgestattet, Ich verfolge auch gerade eben dieses Innovations-Ökosystem, das sich in München da jetzt gerade auch sehr stark etabliert. Die haben viel Geld.

Bianca Prommer:
Es gibt aber auch diese kleineren Ökosysteme oder eben auch welche, die sagen, ich würde gern. Aber wie finanziert sich das? Wir schauen, dass wir eine EU Horizon Förderung bekommen, weil da gibt es eine eigene Förderschiene für Innovationsökosysteme. Wie schaut das denn bei euch aus?

David Eder:
Also der Aufbau und der Aufbauphase des Ganzen, das wurde bei uns finanziert oder wird finanziert durch öffentliche Mittel und auch private Mittel teilweise, die wir eingeworben haben. Und man muss schon, da muss ein bisschen Unterscheidung treffen. Also Wenn man langfristig, und das sollte man auch tun, wenn man so einen Aufbau von so einem Ökosystem hat, dann sind Vertrauensbilder, Maßnahmen, Strukturen, die man schaffen muss, das baut man nicht von heute auf morgen auf. Dementsprechend muss auch die langfristige und das ist die größte Herausforderung, die muss irgendwie gesichert sein. Aber das kann meistens keiner so genau. Also gerade, wenn man auf öffentliche Mittel zurückgreift, dann ist das ja eigentlich nicht vorgesehen, sondern man muss selber schauen, wie man diese Verstetigung organisiert. Und da gibt es sicherlich verschiedene Ansätze, die man fahren kann, je nachdem auch, welches Ökosystem es sich handelt. Da gibt es, glaube ich, keine Blaupause, die man jetzt über alle drüberlegen kann.

David Eder:
Ich glaube, es gibt sicherlich ein paar Punkte, die man beachten oder auf die man einfach Wert legen muss oder die man sich vor Augen führen muss, wenn man sich mit dem Thema auseinandersetzt. Wir haben ja vorhin eingangs besprochen, was eigentlich ein Innovations-Ökosystem nicht ist. Das heißt, wenn im Rahmen von 1 öffentlichen Förderung ein Ökosystem gefordert ist, das gar keine Weiterführung hatte oder Möglichkeiten hat, wie man das verstetigen kann, dann bricht es ja mit der Förderung einfach weg. Man ist ja einfach nichts mehr da ab dem Zeitpunkt, wo was gefördert ist. Und ich glaube, wenn wir haben vorhin über die Rollen gesprochen mit dem Orchestrator und ich glaube, das kann man gut übertragen, auch auf den auf das Thema Finanzierung, Wenn es den Akteuren in einem Ökosystem, das ist wirklich jetzt sehr breit gefasst, wenn es den allen Akteuren im Ökosystem, die auch den Nutzen daraus verstanden haben und denen den auch nutzen. Also nicht nur, dass sie ihn verstehen, sondern dass sie ihn auch aktiv nutzen und für sich Mehrwerte daraus ziehen. Wenn sie das haben, dann sind sie ja auch bereit, ja was einzugeben und auch was zu teilen. Es kann ja nicht sein, dass ein paar wenige alle Ressourcen zur Verfügung stellen, immer wieder was mit einbringen und alle anderen davon Nutzenieser sind.

David Eder:
Das muss ja eine wechselseitige Beziehung werden und das auch im Austausch nicht nur von Wissen, sondern eben auch von Ressourcen. Und Darin liegt dann meiner Meinung nach auch dann die Hoffnung, so ein Innovations-Ökosystem zu verstetigen, wenn das eben genug, es kann, da muss es eine gewisse, ja, kritische Masse einfach geben. Und da ist auch nicht jeder Raum und nicht jedes Ökosystem dafür ausgelegt. Das muss es erreichen. Und das können, kann auf der einen Seite sein, dass genügend Akteure da sind, die das verstehen, die immer was einbringen. Es kann aber auch sein, dass ein paar wenige Akteure den Mehrwert für andere so skalieren können, also dass es ein paar wenige Akteure gibt, die skalierfähige Produkte anbieten oder Leistungen anbieten, die es dann für das gesamte Ökosystem wieder attraktiv machen. Das unterscheidet sich, denke ich, auch immer vom Fall zu Fall. Aber das sind einfach Themen, mit denen man sich beschäftigen muss.

David Eder:
Man darf im Grunde, wenn ich es mal zusammenfassen darf, da muss man eigentlich, wenn man so einen Aufbau von Innovationsökosystemen im Blick hat. Das darf man nicht nur aus seiner Perspektive machen, sondern man muss die anderen immer da mitnehmen und auch genau schauen, wie kann meine Innovationsprozesse, die Innovationsaktivitäten, wie können die auch perfekt ineinander greifen und das ist manchmal am Anfang gerade ruckelt es dann oft, ja, und dann ist man enttäuscht und lässt man es, nee, da muss man weitermachen, weil das Ziel muss es ja sein, genau diese reibungslosen Schnittstellen zu entdecken, zu identifizieren und zu verstetigen. Und da muss dann der Austausch von Wissen und Ressourcen auch stattfinden. Das muss allen Parteien, Akteuren im Innovations-Ökosystem bewusst sein.

Bianca Prommer:
Klingt ja schon herausfordernd. Also Das ist sicher eine der großen Herausforderungen. Hast du noch so ein, 2 andere Herausforderungen, die es in einem Innovations-Ökosystem gibt? Vielleicht gerade auch aus deiner Sicht oder aus eurer Sicht des Orchestrators?

David Eder:
Neben dem finanziellen Aspekt ist, glaube ich, oft, dass man das Thema Kommunikation und Sichtbarkeit nicht immer mitdenkt oder man denkt mit, aber es ist im Tagesgeschäft, man ist sehr viel mit Innovation beschäftigt, vergisst man auch darüber zu sprechen, dass sich auch Zeit zu nehmen, auch Erfolge miteinander zu teilen und zu feiern und auch über die Grenzen hinaus 1 beispielsweise regional organisierten Innovations Ökosystems auch sich auszutauschen und dort weitere Anknüpfungspunkte zu finden. Weil gerade für beispielsweise für Bayreuth, Wir haben zwar sehr, sehr viele Hidden Champions und wir haben ganz tolle Unternehmen bei uns in der Region, aber wir brauchen auch Impulse von außen. Also wir haben mit der Universität, wir sind eine internationale Universität, auch immer den Impuls von auch anderen Regionen. Und das muss sich auch in so einem Innovations-Ökosystem widerspiegeln, dass es keine geschlossene Gruppe wird, sondern dass auch die ihre eigene Rolle als Multiplikatoren beispielsweise oder Enabler oder wie auch immer, dass sie sie auch begreifen und dann immer wieder weiterentwickeln, dass man nicht stehen bleibt in dieser Beziehung.

Bianca Prommer:
Also ich glaube, gerade dieser Austausch natürlich auch, Inspiration zu holen, Feedback schleifen. Habt ihr so etwas wie ein Steering-Komitee, das euch jetzt irgendwie dabei hilft, auch auf euer Innovationsökosystem zu blicken? Dort mal Feedback. Also arbeitet ihr da mit Mentoren rund Innovationsökosysteme?

David Eder:
Jetzt konkret nicht mit Mentoren, aber wir tauschen uns mit anderen Ökosystemen aus, die den Aufbau machen oder die auch solche begleiten. Es gibt ja in Deutschland, jetzt mal nur auf Deutschland betrachtet, auch einige gute, tolle Beispiele, die das in den letzten Jahren noch sehr erfolgreich machen, angehen aus verschiedenen Perspektiven. Also wir versuchen auch zu lernen von anderen, uns auszutauschen, weil wir aus Bayreuth jetzt nicht, Wir sind ja jetzt nicht die Allwissenden, sondern und deswegen haben wir es vorhin auch gesagt, der Austausch auch über unser eigenes Innovations-Ökosystem hinaus ist eigentlich ein essenzieller Teil auch der Arbeit und auch voneinander zu lernen. Weil das, was woanders oder was bei uns gut funktioniert, heißt ja nicht automatisch, dass es auch woanders gut funktioniert und andersrum. Aber ich glaube, man kann von den Erfahrungen der anderen lernen und wir können vielleicht auch unsere Erfahrungen weitergeben. Und vielleicht gelingt es uns ja insgesamt als Gesellschaft grundsätzlich innovativer zu werden und die Zukunft dann zu gestalten. Weil das ist ja mein persönlicher Antrieb auch, weil ich glaube, man kann die Zukunft gestalten. Also nicht alles, aber man kann viel dazu beitragen.

David Eder:
Man muss nur den Mut dazu haben und auch den Weg dafür gehen. Und ich glaube, dass das ein, ja, das einfach, dass Deutschland auch gut tun würde, wenn wir mehr wieder diese positive Stimmung hätten, auch in den Unternehmen, dass es vorangeht Und dass auch, ja, dass man was bewegen kann. Und so ein Innovationsökosystem kann beispielsweise auch für so was der Impulsgeber sein. Ja, auch positive Beispiele, Leuchtturm zu sein und einfach auch, ja, wieder Spaß dran zu haben, dass Innovation, dass man die vorantreibt und dass das ein Gewinn auch für alle ist.

Bianca Prommer:
Danke, dass du das ansprichst, weil aktuell die Stimmung ja wirklich nicht, also in vielen Unternehmen nicht ganz so gut ist. Also nicht nur in Deutschland, auch in Österreich. Und das erlebe ich auch, sobald unterschiedliche Menschen zusammenkommen, unterschiedliche Perspektiven, Unternehmen, und dort dann wirklich auch was entsteht. Und es auch diese Leuchttürme gibt, dass das ja auch immer wieder Mut macht, dass da was möglich ist. Und nicht so, es ist nichts möglich und egal was wir tun, es geht ja ohnehin nicht. Dass man dann sieht, es gibt diese Leuchttürme, dass man dann auch von denen lernen kann, mit denen in den Austausch gehen kann. Ich glaube, das gibt schon Mut. Ich habe gestern einen Workshop mitmoderiert, also komoderiert, wo lauter Schulleitungen aus Österreich dabei waren und das war quasi so ein Community-Kick-off und das habe ich so schön gefunden.

Bianca Prommer:
Es hat dann auch 1 der Schulleitungen dort gesagt, es wird so oft über Schulen, also ist in Österreich geschimpft, was die nicht schlecht machen und die kümmern sich nicht die Kinder und Jugendlichen. Und dann aber zu sehen, welche Leuchttürme es da gibt und dass das Mut macht, dran zu bleiben, dass es Mut macht, auch einmal gegen den Strom zu schwimmen und vielleicht doch was anderes auszuprobieren und auch wenn rundherum jeder Nein sagt. Also das habe ich, da ist bei dir auch gerade raus gehört, dieses, da gibt es Leuchttürme, da gibt es Menschen, die vorangehen, daraus dann auch für sich wieder diesen Funken an Hoffnung und an Zukunftsgestaltung zu gewinnen. Deswegen schön, dass du das auch erwähnt hast. Abschließende Frage, David. Und zwar gibt es noch so ein, 2 Learnings in diesem gesamten Prozess des Aufbaus und Ausbaus, die du gern den Hörerinnen und Hörern mitgeben möchtest? So Stolpersteine, Stolperfallen, wo du sagst, die habe ich gemacht, Lernt bitte daraus.

David Eder:
Ich glaube, wir haben vieles richtig gemacht, aber vollkommen recht, es gab auch Dinge, die hätte man vielleicht anders, wenn wir das Wissen hätten, vielleicht anders machen können. Ja, ich habe jetzt so spontan tatsächlich, würde ich jetzt sagen, mal einen oder 2 Aspekte mit reinnehmen. Ich glaube, was wir in der Vergangenheit noch besser, oder was wir besser machen müssen, oder was andere besser machen können, ist sicherlich, dass wir haben auf der Reise immer wieder auch die externen Stakeholder wie Unternehmen und so weiter mitgenommen, aber das ist sehr aufwendig. Also gerade, wenn man alle in diesem Ökosystem versucht mitzunehmen und auf einen gemeinsamen Länder zu bringen, das ist schon sehr aufwendig. Und da hätten wir vielleicht von Anfang an mehr Zeit und Ressourcen reinlenken können müssen, wie auch immer, was die Kommunikation angeht. Ich glaube, das wäre vielleicht ein Aspekt, dass man, wir haben das probiert, aber da sind wir auch nur ein Teil von etwas Größerem. Da muss man vielleicht auch ein bisschen ganzheitlicher denken. Wenn Ein anderer Aspekt ist, wir haben ja auch über das Thema Finanzierung gesprochen.

David Eder:
Das ist natürlich immer schwer, wenn man gerade so diese initiale Aufbaufase mit öffentlichen Mitteln macht, oder einen Großteil davon macht, sind das sehr projektgetriebene Sachen. Das heißt, wenn wir beispielsweise, wir hatten ja sehr viel Glück auch, wurden da mit diesem Mandat ausgestattet, auch so ein Ökosystem aufzubauen, hätte ja auch sein können, dass wir eben das nicht kriegen, sondern dass die Auswahlkomitee sagt, ja, ein guter Antrag, aber hat jetzt nicht gereicht. Steckt man ja nicht drin. Was hätten wir dann gemacht? Wir haben 10 Millionen Euro bekommen für diese Aufgabe und dieses Geld ist auch dringend notwendig also in kleinen Schritten kann man auch vorangehen, aber manchmal ist schon hilfreich, wenn man viel Kapital und Ressourcen auch zur Verfügung hat, weil dann kann man auch Dinge mal tatsächlich ausprobieren und einen längeren Zeitraum genau umsetzen und genau hinschauen. Tatsächlich steckt da auch ein bisschen der Teufel im Detail. Man sagt immer, ja, die Unternehmen und die Start-ups und so weiter, aber das in jedem Bereich, ja, sehr intensiv auch was die Betreuung angeht, das kann man in einem normalen aktuellen Tagesgeschäft. Das würde auch immer zu kurz kommen. Das führt aber meistens nicht dazu, dass man dann sehr gut wird.

David Eder:
Sondern man muss ja sehr, sehr gut werden in dem, was man tut. Und da braucht man was zu lange. Deswegen vielleicht noch mehr oder früher auch auf private Mittel gehen oder noch größere Volumen sich anschauen und mehr mit Risiko gehen, wenn man schon das Ziel hat. Aber ganz ehrlich, wir haben unseren Weg gefunden und ich glaube, wir haben ein Bayreuther Modell jetzt hier umgesetzt, was funktionieren kann und was auch Spaß macht und was vor allen Dingen auch nicht in der Logik von verschiedenen Projekten getrieben ist, sondern das eben eine langfristige Perspektive auch bietet.

Bianca Prommer:
Sehr schön. David, vielen Dank, dass du so viel teilst und auch einen Einblick gibst, wie das bei euch so ablauft, was da so passiert ist und auch noch passieren wird. Wenn es jemand sagt, dazu möchte ich mehr wissen, wie und wo kann man am besten denn mit euch in Kontakt treten?

David Eder:
Ja, sehr gerne, auch immer persönlich tatsächlich. Also wir haben beispielsweise, wir haben ja vorher über Labs gesprochen oder Orte an denen man Innovationen, wir haben ein Open Innovation Lab bei uns an der Uni Bayreuth, das haben wir, das ist jetzt eineinhalb Jahre haben wir es installiert. Da kann man einfach vorbeikommen und kann uns unsere Formate kennenlernen. Ich glaube, der persönliche Austausch ist immer wichtig. Wenn man jetzt nicht an Bayreuth vorbeikommt, oder wenn der Weg dann doch zu weit ist, dann auch gern Online, was man mal einen kurzen Termin ausmacht, sich austauscht, was einem wichtig, wo kann man Ansatzpunkte identifizieren. Das machen wir sehr, sehr gerne. Und ansonsten, wir haben ja jetzt auch auf unserer Homepage auch versucht, alles so ein bisschen darzustellen und auch, sagen wir mal, sehr interaktiv auch umzusetzen. Da gerne auch mal reinschauen.

David Eder:
Ansonsten, wie jederzeit, auch per LinkedIn beispielsweise mal schreiben, so wie es wir beide auch gemacht haben. Wir sind da sehr nahbar oder versuchen sehr nahbar zu sein. Und ja, einfach auf uns zukommen oder sagen, wir sollen auf jemand anderen zugehen, da gibt es, glaube ich, genug Wege und Möglichkeiten.

Bianca Prommer:
Großartig. Werden wir natürlich auch in den Show Notes verlinken, damit es so einfach wie möglich ist, dich auch auf LinkedIn zu finden bzw. Eure Webseite zu finden. David, vielen, vielen Dank, dass du heute Gast hier im Podcast warst und mit mir über Innovations-Ökosysteme gesprochen hast. Vielen Dank dafür.

David Eder:
Ja, vielen Dank, Bianca, für die Einladung.

Bianca Prommer:
Sehr gerne, danke dir. Das war es auch wieder mit 1 Folge von Innovation einfach machen. So spannend zu hören, was ein Innovations Ökosystem ist und wie es hier auch funktioniert und das aus der Perspektive von jemandem, der mitten in einem Ökosystem steckt. Ich habe das sehr, sehr spannend empfunden und freue mich, wenn du mir Feedback auf diese Folge geben kannst. Also egal ob per LinkedIn oder auch als Kommentar auf Spotify. Gib mir einfach gerne Bescheid, was du aus dieser Podcast-Folge mitnimmst. Und wenn du Fragen rund Innovations-Ökosysteme hast, dann lass uns gerne sprechen. Ich freue mich da sehr, mit dir in den Austausch zu gehen.

Bianca Prommer:
Melde dich gerne über LinkedIn oder über meine Webseite bei mir. Und damit bleibt mir eigentlich nur 1 zu sagen, Innovation einfach machen, Innovation einfach machen. Und genau das ist das Motto dieses Podcasts Und ich freue mich, wenn du auch in der nächsten Folge wieder dabei bist. Ciao.

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